MILÝ TATI
LOVE, DAD
CZ 2021, 12 Min., Diana Cam Van Nguyen
Als Dianas Vater im Gefängnis saß, schrieben sie sich Briefe. Durch sie waren sich die beiden trotz der Trennung nah. Doch gleich nach seiner Haftentlassung verließ der Vater die Familie. Für Diana eine Wunde, die bis heute schmerzt. „Ich habe mich immer gefragt: Wäre ich ein Junge geworden, wärst du dann bei uns geblieben?“ In einem filmischen Brief sucht sie das Gespräch mit ihrem Vater. Warum hat er seine Sehnsucht nach einem Sohn über alles andere gestellt? Warum weicht er ständig ihren Fragen aus? „Ich will dich verstehen – wenn du mich lässt.“
KËNGA E PËLLUMBIT
DAS LIED DER TAUBE
BE 2021, 16 Min., Eneos Çarka
Jeden Morgen wird der Filmemacher vom Gurren einer Taube geweckt. Als er das Tagebuch seines Urgroßvaters liest, erfährt er: Auch dieser hatte regelmäßig Gesellschaft von einer Taube – vor dem Fenster seiner Zelle in einem albanischen Gefängnis. Eine Gedankenkette setzt sich in Gang. Über eine tragische Liebesgeschichte in Zeiten der Diktatur, über die Fallstricke der Erinnerung und über die Freiheiten des Erzählens. „Ich bin überzeugt davon, dass die Taube, die mich besucht, dieselbe ist, die meinen Urgroßvater begleitet hat.“
BORN IN DAMASCUS
GEBOREN IN DAMASKUS
UK 2021, 15 Min., Laura Wadha
Das Meer so blau wie der Himmel. Ein Bummel durch die malerische Altstadt von Damaskus. Die Videoaufnahmen, die Laura vor vielen Jahren bei einem Besuch in ihrer ehemaligen Heimat gemacht hat, zeigen ein heiteres Vorkriegs-Syrien. Auch ihre Lieblingscousine lacht in die Handykamera. Getrennt auf unterschiedlichen Kontinenten sehen sich die beiden in einem Videocall nach über zehn Jahren wieder. „Als der Krieg losging, hörte ich auf zu träumen.“ Gemeinsam rekonstruieren sie ein positives Bild der Vergangenheit, das vom Grauen verschüttet war.