In der diskursiven Zuspitzung blieben differenzierte Perspektiven auf die Referenzen des Realen in der „Lovemobil“-Debatte bisweilen auf der Strecke. Die Ausgangsfrage, wie sich Wirklichkeit dokumentarisch erzählen lässt und wie wirklich sich im Dokumentarfilm erzählen lässt, stellt sich in der doku.klasse jedes Jahr aufs Neue. Die von Elke Margarete Lehrenkrauss, selbst Stipendiatin mit einem „Ab 18!“-Projekt, ungewollt initiierte Diskussion nehmen wir daher zum Anlass, über die Erwartungen an das Dokumentarische weiter im Austausch zu bleiben. Wir haben Stipendiat*innen aus den letzten neun Jahren eingeladen, mit Autor*innen, Kritiker*innen und Filmschaffenden ihr Verständnis des filmischen Versprechens von Wirklichkeit entlang der eigenen Arbeit zu reflektieren.
Den Auftakt machen die Berliner Filmvermittlerin Melika Gothe und der Regisseur Bernd Sahling, die u.a über das Interpretieren von Dokumentarist*innen, von Vereinbarungen mit Protagonist*innen, der Nähe und Distanz beim Arbeiten ohne Team und die Realitätsflucht im Kinderfilm sprechen. Zu diesem Podcast bitte hier entlang.
In den nächsten Wochen folgen Gespräche mit Susanne Mi-Son Quester und Herbert Fell, Brigitte Zeitlmann und Florian Baron, Eva Königshofen und Katharina Pethke, Esther Buss und Ivette Löcker, Sven Ilgner und Rosa Hannah Ziegler, Jan Künemund und Andreas Hartmann, Volko Kamensky, Kristina Konrad und Andreas Bolm. Alle „Ab 18!“-Produktionen dieser Autor*innen, sind oder werden im Laufe des Herbst 2021 in der 3sat-Mediathek verfügbar sein.