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„Man muss vom Protagonisten ausgehen“

„Wir fühlten uns als Leser*innen sehr gut abgeholt“: Das Treatment Chao‘s Transition von Mieko Azuma und Susanne Mi-Son Quester fand großen Anklang in der doku.klasse. Doch im Verlauf des Online-Workshops wurde deutlich: Wunsch und Wirklichkeit liegen in Zeiten der Pandemie manchmal ganz schön weit auseinander.

„Das Herz des Materials“

Gleich zu Beginn erklärt Rosa Hannah Ziegler: „Wir haben schon im Oktober gedreht“. Für ihr aktuelles Projekt „If you love me“ (AT) erhofft sie sich nun aus der doku.klasse Input für die Postproduktion mitnehmen zu können. Dadurch verändert sich der Fokus für das Treffen; weg von Möglichkeiten was gedreht werden kann und hin zu einem Umgehen mit dem „was da ist“.

Last Treatment Standing

Einer geht noch: Drei Stoffe gehen ins Rennen um den finalen Platz in der doku.klasse. Auch im dritten Jahrgang erreicht uns eine gemischte Tüte mit unterschiedlichsten Themen und Herangehensweisen für potentielle Dokumentarfilme. Wie gewünscht, entscheidet die doku.klasse wieder mit, wer davon ausgewählt und nach Duisburg eingeladen wird. Schon bei der ersten Amtshandlung geht es also um viel.

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Perspektiven einer Privilegierten

Die doku.klasse mit Eva Hausberger zu ihrem Projekt „Maria Luisa“ Eine Millionärstochter, die Flüchtlinge rettet. Die Geschichte ist wie gemacht für die Medien. Entsprechend groß war der Hype um die 19-jährige Maria Luisa und ihre Familie, die 2014 ein Schiff kauften und seither von Malta aus Hilfseinsätze auf dem Mittelmeer fahren. Die junge Frau empfinde die Betitelung „Millionärstochter“ als Stigmatisierung, erzählt Eva Hausberger, die Maria Luisa besucht hat. Sie wolle ihr Geld lieber mit Bedürftigen teilen – wisse auf der anderen Seite aber sehr wohl auch die materiellen Vorzüge ihres Milieus zu schätzen. Diese Diskrepanz zwischen Helfen und High Society ist ein wesentlicher narrativer Baustein des Films für Hausberger. Dass Maria Luisa entgegen ihrer ursprünglichen Absicht mittlerweile zum Studieren nach London gezogen ist, ist für die österreichische Regisseurin kein Problem. Im Gegenteil. London als globales Finanzzentrum stehe für die Kluft zwischen Arm und Reich und eigne sich daher ebenfalls als Basisstation für die Erzählung. Spannend sei, ob Maria Luisa auch von London aus weiterhin so aktiv in der Flüchtlingshilfe bleibe.

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Gut für den Stoffwechsel

Die doku.klasse präsentiert den zweiten Jahrgang: Eva Hausberger, Andreas Hartmann und Bernd Sahling – drei Dokumentaristen, die mit ihren Projekteinreichungen besonders überzeugen konnten und ab September 2015 als StipendiatInnen der doku.klasse die Möglichkeit haben, sich über ihre Exposés mit Jugendlichen auszutauschen. Dabei im Fokus: ihre hochwertigen Stoffe für junges dokumentarisches Fernsehen. Herzlich Willkommen in der doku.klasse! Mit ihrem Entwurf „Maria Luisa“ stellt die Österreicherin Eva Hausberger eine junge Frau auf Malta vor, die ihre eigene Karriere und Lebensplanung auf den Kopf stellt, um sich für Bootsflüchtlinge zu engagieren. Der in Berlin lebende Filmemacher Andreas Hartmann porträtiert in „Freier Mensch“ einen obdachlosen Japaner, der zwischen klassischer Musik und seiner Leidenschaft fürs Militär ein Leben in Freiheit sucht. Mit einer Langzeitdokumentation besucht der vielfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendfilmer Bernd Sahling die doku.klasse. „Im Netz der Katze“ ist eine weitere Bestandsaufnahme in der Biografie von Anne, die seit ihrer Kindheit auch ohne Sehvermögen ihren Platz in der Welt der Sehenden behaupten will. Die Auswahl für das Stipendiatenprogramm trafen die an der doku.klasse beteiligten Partner und Jugendlichen – unabhängig …