Ist die Zukunft schon da?
Wenn die Science Fiction den Status Quo überholt: Bei der Abschlusspräsentation der doku.klasse zeigte Katharina Pethke ihren neuen Film “Uncanny me”, der die schier endlosen Möglichkeiten der Digitalisierung auslotet.
Wenn die Science Fiction den Status Quo überholt: Bei der Abschlusspräsentation der doku.klasse zeigte Katharina Pethke ihren neuen Film “Uncanny me”, der die schier endlosen Möglichkeiten der Digitalisierung auslotet.
Auf diese Rohschnittsichtung waren die Teilnehmer*innen der doku.klasse bereits nach dem ersten Workshop wahnsinnig gespannt: Katharina Pethke zeigt uns ihren Stoff „MEIN FREMDES ICH“.
Ein Thema, das an grundsätzliche Fragen des Dokumentarischen rührt: Im Workshop mit Katharina Pethke ging es um die Virtualisierung der Wirklichkeit und die Frage: Wie stellt man das dar? Katharina Pethke ist die Arbeit mit der doku.klasse schon bestens vertraut. 2018 stellte sie hier ihr Projekt Dazwischen Elsa vor. Die Protagonistin damals stand vor der Frage, für welche der vielen Lebensmöglichkeiten sie sich entscheiden soll. Auch Lale, Pethkes Hauptfigur im neuen Stoff, bewegt sich in einem Feld des Dazwischen: zwischen physischer und digitaler Realität. Das Model möchte sich klonen lassen, um mehr Zeit für andere Dinge im Leben zu haben. An dieser Idee eines digitalen Avatars für Online-Laufstege und die Social-Media-Präsenz entzündete sich in der Klasse eine lebhafte Diskussion darüber, was echt ist und was virtuell, gipfelnd in der Frage: »Ist der Unterschied zwischen der digitalen und der echten Lale für euch überhaupt wichtig?« Katharina Pethke entschied sich für das Projekt, auch wenn dabei Produktionsschwierigkeiten vorhersehbar sind. Der Filmemacherin schwebt eine ästhetische Lösung vor, bei der die Grenzen von Dokumentarfilm und Science-Fiction in einer hybriden …
Die Referenz erweisen (5): Eva Königshofen, Autorin und Kritikerin, im Austausch mit der Filmemacherin Katharina Pethke „Es gibt eigentlich kein Problem, was die Wirklichkeit im Dokumentarfilm betrifft. Es gibt höchstwahrscheinlich nur verschiedene Nadelöhre, die bestimmte Handlungsweisen im filmischen Arbeiten annehmen.“ (K. Pethke)
Die doku.klasse öffnete während des doxs!-Festivals wieder die Türen ihres Ateliers. Mit Anja und Serjoscha und Mein letztes Video wurden zwei Filme gezeigt, die im Rahmen der aktuellen 3sat-Reihe „Ab 18!“ entstanden sind. Sie erzählen von Strategien der Selbstverwirklichung, zwischen denen Welten liegen.
Die doku.klasse zeigt sich beeindruckt von Katharina Pethkes Exposé „Dazwischen Elsa“ (AT). Das Gefühl, das der Text beschreibt, kennen viele in der Gruppe: Erwartungen prasseln auf einen ein, die Anforderung, etwas zu leisten und sich gleichzeitig selbst zu verwirklichen – Spaß machen soll das alles ja auch noch! Kein Wunder, dass dieser Druck bei der 20-jährigen Protagonistin Elsa zum Stillstand führt.
Die doku.klasse feiert Jubiläum. Ein Hoch auf die StipendiatInnen des fünften Jahrgangs: Katharina Pethke, Christoph Rohrscheidt, Joakim Demmer und Verena Kuri Gleich zwei Regie-Duos konnten in der diesjährigen Ausgabe der doku.klasse mit ihren Stoffen überzeugen: Dazwischen Elsa (AT) sowie Die Tochter von… werden ab Oktober im Rahmen von Workshops mit Jugendlichen in Duisburg diskutiert. Der gegenseitige Austausch bietet den FilmemacherInnen die Chance, sich unmittelbar mit den Sehgewohnheiten junger Publika auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen wiederum sind am künstlerischen Prozess beteiligt und erfahren aus erster Hand, wie ein Filmprojekt geplant und durchgeführt wird.