Alle Artikel mit dem Schlagwort: doku.klasse

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Die Persönlichkeit ist interessant, nicht die Blindheit

Die doku.klasse mit Bernd Sahling zu seinem Projekt „Im Nest der Katze“ Bernd Sahling ist nicht unbedingt ein Anhänger von Treatments im Dokumentarfilm. „Ein Treatment zu schreiben, ist schwierig für einen Dokumentaristen. Wir beschreiben Dinge, die wir beobachtet haben. Aber die Situationen sind meist andere, wenn irgendwann gedreht werden kann.“ Daher hat er in seinem Konzept den Fokus auf die vorherigen drei Teile seiner Langzeitbeobachtung von Anne gelegt. Er begleitet die blinde junge Frau schon seit ihrem zweiten Lebensjahr. Vor kurzem hat sie ihr Studium in Leipzig abgebrochen und ist zurück zu ihren Eltern nach Erfurt gezogen. Ein neuer Lebens-abschnitt beginnt – und Sahling möchte ihn vor dem Hintergrund des Vergangenen dokumentieren.

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Perspektiven einer Privilegierten

Die doku.klasse mit Eva Hausberger zu ihrem Projekt „Maria Luisa“ Eine Millionärstochter, die Flüchtlinge rettet. Die Geschichte ist wie gemacht für die Medien. Entsprechend groß war der Hype um die 19-jährige Maria Luisa und ihre Familie, die 2014 ein Schiff kauften und seither von Malta aus Hilfseinsätze auf dem Mittelmeer fahren. Die junge Frau empfinde die Betitelung „Millionärstochter“ als Stigmatisierung, erzählt Eva Hausberger, die Maria Luisa besucht hat. Sie wolle ihr Geld lieber mit Bedürftigen teilen – wisse auf der anderen Seite aber sehr wohl auch die materiellen Vorzüge ihres Milieus zu schätzen. Diese Diskrepanz zwischen Helfen und High Society ist ein wesentlicher narrativer Baustein des Films für Hausberger. Dass Maria Luisa entgegen ihrer ursprünglichen Absicht mittlerweile zum Studieren nach London gezogen ist, ist für die österreichische Regisseurin kein Problem. Im Gegenteil. London als globales Finanzzentrum stehe für die Kluft zwischen Arm und Reich und eigne sich daher ebenfalls als Basisstation für die Erzählung. Spannend sei, ob Maria Luisa auch von London aus weiterhin so aktiv in der Flüchtlingshilfe bleibe.

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TV-Premiere für „Diego“ und „Auf dem Weg“

Von der doku.klasse ins Fernsehen Zwei Stoffe, die im letzten Jahr in der doku.klasse vorgestellt und zwischenzeitlich realisiert wurden, laufen in den kommenden Tagen im 3sat-Programm.In „Auf dem Weg“ begleiten Gerardo Milsztein und Insa Onken den 22-jährigen Kevin, der trotz großer Abneigung gegenüber dem System Schule versucht, sein Abitur nachzuholen. Der Film wird am Sonntag, 11.10.2015 um 23.10 Uhr auf 3sat gezeigt.

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Gut für den Stoffwechsel

Die doku.klasse präsentiert den zweiten Jahrgang: Eva Hausberger, Andreas Hartmann und Bernd Sahling – drei Dokumentaristen, die mit ihren Projekteinreichungen besonders überzeugen konnten und ab September 2015 als StipendiatInnen der doku.klasse die Möglichkeit haben, sich über ihre Exposés mit Jugendlichen auszutauschen. Dabei im Fokus: ihre hochwertigen Stoffe für junges dokumentarisches Fernsehen. Herzlich Willkommen in der doku.klasse! Mit ihrem Entwurf „Maria Luisa“ stellt die Österreicherin Eva Hausberger eine junge Frau auf Malta vor, die ihre eigene Karriere und Lebensplanung auf den Kopf stellt, um sich für Bootsflüchtlinge zu engagieren. Der in Berlin lebende Filmemacher Andreas Hartmann porträtiert in „Freier Mensch“ einen obdachlosen Japaner, der zwischen klassischer Musik und seiner Leidenschaft fürs Militär ein Leben in Freiheit sucht. Mit einer Langzeitdokumentation besucht der vielfach ausgezeichnete Kinder- und Jugendfilmer Bernd Sahling die doku.klasse. „Im Netz der Katze“ ist eine weitere Bestandsaufnahme in der Biografie von Anne, die seit ihrer Kindheit auch ohne Sehvermögen ihren Platz in der Welt der Sehenden behaupten will. Die Auswahl für das Stipendiatenprogramm trafen die an der doku.klasse beteiligten Partner und Jugendlichen – unabhängig …

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Die Qual der Wahl

„Filme zu lesen“ ist ein von Medienpädagogen gern gebrauchtes Bild in der Vermittlung. In der doku.klasse wird diese Übersetzungsleistung zur wortwörtlichen Herausforderung: Noch vor dem ersten Bild tauchen junge Erwachsene in diejenigen Textwelten ein, die beschreiben, andeuten und versprechen, was als filmische Vision verwirklicht werden will. Keine leichte Aufgabe, aber eine, die die Teilnehmer der doku.klasse 2014 mit Vehemenz für sich einforderten. Und so mischten die Jugendlichen dieses Jahr auch bei der Auswahl der Stipendiaten mit. 35 Stoffe wurden zu der zweiten Auflage der doku.klasse eingereicht – 35 ganz unterschiedliche Herangehensweisen, dokumentarische Formen und Ästhetiken, Protagonisten und Geschichten. Die thematische Bandbreite der Stoffe reicht von der Planlosigkeit nach dem Abi über die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper bis hin zum Aufwachsen in Kriegsgebieten. Ebenso finden sich hochaktuelle Themen wie Flüchtlingspolitik oder Inklusion in den Projektvorschlägen wider. Im Mittelpunkt: junge Protagonisten und persönliche Geschichten mit Strahlkraft. Starke Stoffe provozieren starke Diskussionen. Es gab hitzige Debatten über Form und Inhalt, über minoritäre Themen und gesellschaftliche Relevanz, über die richtige Perspektive und vermeintliche Komplizenschaft mit den Protagonisten. Und …

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Verstärkung für die doku.klasse

Fünf neue Gesichter erweitern die Runde der Jugendlichen, die mit den Stipendiaten ihre Stoffideen in diesem Herbst diskutieren.  Willkommen in der doku.klasse! Wer sie sind, was sie mögen, warum sie sich nur mit Mütze nicht hinsetzen, erzählen sie am besten selbst: Chioma Onyeagusi, 18 Die meisten Menschen nennen mich einfach nur Chi. Ich studiere Physik und spiele E-Gitarre in einer Band. Ich rede nicht viel, höre aber gerne zu, wenn man nur laut genug redet und ich nicht gerade von entfernten Galaxien träume oder mich in fremde Welten lese. Ajla Kavaz, 21 Meiner Meinung nach gibt es nichts Interessanteres im Leben, als seinen Horizont zu erweitern. Sei es durch Reisen, verschiedene Kunstformen oder neue Kontakte. Lässt man sich auf Neues ein, können sich wunderbare Chancen auftun, aus denen man schöpfen sollte! Bengisu Yüksel, 17 Bengisu hat 12 Jahre Rumsitzen erfolgreich mit dem Abitur abgeschlossen und sich daraufhin zwei Dinge geschworen: das von allen prophezeite „Was mach ich denn jetzt?“-Loch nach der Schule einfach zu überspringen und mit schönen Sachen zu füllen, außerdem sich möglichst wenig hinzusetzen. Belinda …