Innenansichten eines Selbstdarstellers
Wie filmt man jemanden, der es zu seinem Job gemacht hat, sich selbst zu filmen? Gerd Breiter und Andreas Bolm diskutierten mit der doku.klasse ihr Projekt „Mein letztes Video“.
Wie filmt man jemanden, der es zu seinem Job gemacht hat, sich selbst zu filmen? Gerd Breiter und Andreas Bolm diskutierten mit der doku.klasse ihr Projekt „Mein letztes Video“.
Über jemanden oder mit jemandem sprechen? Von oben herab schauen oder auf Augenhöhe sein? Position beziehen und beziehen lassen. Regisseurin Pantea Lachin hat mit den TeilnehmerInnen der doku.klasse gemeinsam überlegt, wie ein respektvolles dokumentarisches Portrait über zwei achtzehnjährige Geflüchtete gelingen kann.
Wäre die doku.klasse ein Wirtschaftsunternehmen, wäre „gesundes Wachstum“ wohl das Stichwort, das diesem Artikel als Überschrift diente. Ist sie aber zum Glück nicht. Stattdessen sagen wir einfach: Die doku.klasse hat Zuwachs bekommen. 14 SchülerInnen des Duisburger Elly-Heuss-Knapp-Gymnasiums verstärken in diesem Jahr die Runde der jugendlichen TeilnehmerInnen. Frische, unverblümte Blicke, die die Kompetenz der doku.klasse stählen! Auch ganz ohne den Harvard Business Manager im Abo zu haben, wissen wir schließlich wie Weiterentwicklung funktioniert.
Die doku.klasse präsentiert die StipendiatInnen des 4. Jahrgangs: Pantea Lachin, Gerd Breiter und Andreas Bolm Eine Filmemacherin aus Berlin und ein Regie-Duo haben in diesem Jahr die Neugierde der doku.klasse geweckt. Ab Oktober 2017 werden sie ihre Stoffe mit den jugendlichen TeilnehmerInnen in Duisburg im Rahmen von eintägigen Workshops diskutieren. Für die StipendiatInnen eine Chance, die Themen und Sehgewohnheiten junger Zuschauer besser kennenzulernen und neue Potentiale in ihren Treatments zu entdecken. Die Jugendlichen wiederum sind direkt am künstlerischen Prozess beteiligt und erfahren aus erster Hand, wie filmisches Arbeiten funktioniert. Willkommen in der doku.klasse! Pantea Lachin porträtiert in „(un-)gleiche Freunde“ zwei junge geflüchtete Afghanen. Die Protagonisten Soheil und Yasser teilen das Alter (18 Jahre) und ihre Heimat, aber die Folgen ihrer Flucht nach Deutschland stellen die beiden vor ganz unterschiedliche Herausforderungen. Die Filmemacherin will mit diesem Film den einschlägigen Bildern und Narrativen von Migration eine neue Perspektive entgegensetzen. Ihr Stoff verhandelt grundsätzliche Fragen dokumentarischen Arbeitens: Nähe, Distanz, Voyeurismus, Respekt und Augenhöhe mit den Protagonisten. Gerd Breiter und Andreas Bolm begleitet in ihrem Projekt „Mein letztes Video“ einen 20-jährigen YouTuber bei seiner Entscheidung, nochmal ganz von vorne …
Die einen lesen im Urlaub Bücher, die doku.klasse bevorzugt Stoffe: Für die diesjährige Auswahl warfen sieben TeilnehmerInnen einen kritischen Blick auf die Shortlist der Bewerbungen. Vier Projekte standen in der Endrunde zur Auswahl und, das geben wir gerne zu, wir haben es den Jugendlichen nicht leicht gemacht. Als Protokollant der Gespräche mit an Board: unser diesjähriger Praktikant Finn – jung, begabt und filmaffin. Seinen Eindruck der ersten Begegnung mit der doku.klasse hat er aufgeschrieben. So präzise, das wir diesen gerne teilen – und wünschen viel Vergnügen bei der Lektüre!
Drei realisierte Filme sowie drei derzeit in Produktion befindliche Projekte sind aus drei doku.klasse-Jahrgängen bisher hervorgegangen. Auch 2017 suchen wir nach Stoffen, die für Reibung sorgen und den Funken überspringen lassen. Gemeinsam mit ZDF/3sat, Deutschlandfunk Kultur, der Grimme-Akademie und der FSF Berlin schreibt doxs! erneut ein Stipendiatenprogramm aus, das DokumentaristInnen dazu einlädt, ihre Projektideen gemeinsam mit jungen Erwachsenen zu diskutieren. Bewerben können sich alle FilmemacherInnen, die sich an der aktuellen „Ab 18!“-Ausschreibung der Filmredaktion 3sat beteiligen. Anmeldeschluss ist der 30. Juni 2017. Nähere Infos zur Bewerbung gibt es hier. Wir freuen uns auf spannende Stoffvorschläge!