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Liebe ist stärker

Die doku.klasse mit Felix Rier zu „Undine*“ war ein besonderer Tag, der allen Teilnehmenden im Gedächtnis bleibt. Undine* versucht, ihre seelischen und körperlichen Traumata, die durch sexuelle Gewalt verursacht wurden, zu verarbeiten. Felix Rier begleitet sie und hilft ihr damit. Undine* wohnt im 21. Stock eines Hochhauses im Osten von Berlin. Es ist eine geschützte Welt dort oben, die sie mit ihrem Freund Thiago und dem gemeinsamen Labrador teilt. Sobald die Tanzlehrerin und Choreografin aber nach draußen tritt und in die kalt gefliesten U-Bahnschächte der Großstadt eintaucht, beginnt für sie eine Zone des Unbehagens und der Unsicherheit. Kurz nach ihrem 24. Geburtstag wurde Undine* Opfer sexueller Gewalt. Die Erfahrung riss in der jungen Frau tiefe physische und emotionale Wunden. Im Tanz und in einer Therapie sucht sie nach einem Weg aus dem Trauma. Doch erst als sie schwanger wird, scheint ein Wendepunkt erreicht – und in Undine* erwacht eine neue und innige Verbundenheit zu ihrem eigenen Körper. Die Intimität, die diese Thematik mit sich bringt, ist auch in der kleinen Runde zu spüren, die sich …

Wer Veränderung möchte, sollte die Norm ändern

Um sich der Protagonistin Lotti und ihrem Umfeld anzunähern, bedient sich Regisseurin Lea Schlude der Familienaufstellung, einer Methode aus dem Bereich der Familientherapie, mit der zwischenmenschliche Beziehungen veranschaulicht werden. Die doku.klasse nutzt dafür kleine Tierfiguren, die die Regisseurin mitgebracht hat. Diese werden auf einem Tisch (der das Ruhrgebiet darstellt) angeordnet, um der Gruppe einen greifbaren Zugang zur Thematik ihres Projekts „Lotti auf Schicht“ zu ermöglichen.   Lotti ist eine Meisterin im Spagat und jongliert zwischen ihren verschiedenen Rollen. Als einzige Frau und queere Person in der Produktion eines führenden Stahlunternehmens im Ruhrgebiet behauptet sie sich in einer männerdominierten Welt und setzt sich als Betriebsrätin für eine grüne Transformation der Stahlindustrie ein. Nach Schichtende kümmert sie sich um ihren Vater. Ein Leben immer in Bewegung und unter Beobachtung. Von den Medien und vom firmeneigenen Marketing wird sie aufgrund ihres Geschlechts und ihrer sexuellen Identität als Role Model gefeiert. Im Kollegenkreis erfährt sie häufig Vorurteile und wird Zeugin von Homophobie und Sexismus. Doch die 26-Jährige geht mutig ihren Weg und sucht den Strukturwandel – auf allen Ebenen. …

Auf Tauchstation

Auf Tauchstation „Das ist eine Geschichte, die es total wert ist, erzählt zu werden“, bekräftigt eine Teilnehmerin der doku.klasse am Endes des Treffens mit Regisseur Florian Baron und spricht damit wohl der gesamten Gruppe aus der Seele. Die doku.klasse trifft sich diesmal schon zu einem ganz frühen Zeitpunkt des Filmprozesses mit Florian, um über sein neues Projekt „Speara“ zu sprechen.   Ohne Sauerstoffflasche und nur mit einer Harpune macht sich Mitsuki auf die Jagd. Aufgewachsen in Japan, lebt die 26-jährige Meeresbiologie-Studentin seit einigen Jahren in Kalifornien und hat sich vom Newbie zur Weltrekordhalterin im Speerfischen entwickelt. Sie ist eine von wenigen Frauen in diesem Sport, der in den USA häufig von Ex-Soldaten ausgeübt wird. Für Mitsuki ist das Speerfischen weniger ein Wettbewerb als eine Lebenseinstellung. Als Kind wäre sie bei einem Schwimmunfall fast ertrunken und hielt sich danach bis zu ihrem 21. Lebensjahr vom Wasser fern. Auf Social Media weist sie auf die Effekte des Klimawandels hin und zeigt, wie man Fische voll verwertet. Das Porträt einer beeindruckenden jungen Frau, die dazu anregt, sich mit …

Wir halten Ausschau: Ausschreibung 2024

Die doku.klasse freut sich auf den elften Jahrgang und lädt Dokumentarfilmer*innen ein, Filmprojekte im Rahmen der 3sat Ausschreibung „DocuMe“ zu entwickeln. Auch in diesem Jahr werden kreative Ideen für Dokumentarfilme gesucht, die sich in besonderem Maße an junge Erwachsene richten. Die doku.klasse bietet den Filmemacher*innen die Möglichkeit mit jungen filminteressierten Menschen in einen Dialog zu treten. Die ausgewählten Treatments werden vorab gelesen und im Rahmen eines Workshops zusammen in Duisburg diskutiert. Für die Stipendiat*innen eine Chance, die Themen und Sehgewohnheiten der jungen Teilnehmer*innen besser kennenzulernen und neue Potenziale in ihren Stoffen zu entdecken. Auch spätere Phasen des Projekts, wie Rohschnittsichtungen können im weiteren Verlauf in der doku.klasse besprochen werden. Zudem haben fünf Finalist*innen die Chance, ihren Film als Hörstück mit Deutschlandfunk Kultur zu realisieren. Die doku.klasse ist ein Projekt von doxs! in Kooperation mit ZDF/3sat, dem Deutschlandfunk Kultur, der Grimme-Akademie und der FSF Berlin. Es wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Bewerben können sich alle Filmemacher*innen, die sich an der aktuellen „DocuME“ Ausschreibung von 3sat beteiligen. Alle Informationen zur Bewerbung …

doku.klasse

Die Stipendiat*innen der doku.klasse 2023/24

Im Jubiläumsjahrgang der doku.klasse sind wir besonders glücklich über die neuen Stipendiat*innen. Aus den vielen spannenden Einreichungen wurden drei Stoffe ausgewählt. Wir begrüßen ganz herzlich Felix Rier, Florian Baron und Lea Schule im 10. Jahrgang der doku.klasse.  Hier könnt ihr mehr über die Filmemacher*innen lesen, hier findet ihr ihre Stoffe.

Ausschreibung 2023: Die Karten werden neu gemischt!

Die doku.klasse freut sich auf den zehnten Jahrgang und lädt Dokumentarfilmer*innen ein, Filmprojekte im Rahmen der 3sat Ausschreibung „Ab 18!“ zu entwickeln. Auch in diesem Jahr werden kreative Ideen für Dokumentarfilme gesucht, die sich in besonderem Maße an junge Erwachsene richten. Die doku.klasse bietet den Filmemacher*innen die Möglichkeit mit jungen filminteressierten Menschen in einen Dialog zu treten. Die ausgewählten Treatments werden vorab gelesen und im Rahmen eines Workshops zusammen in Duisburg diskutiert. Für die Stipendiat*innen eine Chance, die Themen und Sehgewohnheiten der jungen Teilnehmer*innen besser kennenzulernen und neue Potenziale in ihren Stoffen zu entdecken. Auch spätere Phasen des Projekts, wie Rohschnittsichtungen können im weiteren Verlauf in der doku.klasse besprochen werden. Zudem haben fünf Finalist*innen die Chance, ihren Film als Hörstück mit Deutschlandfunk Kultur zu realisieren. Die doku.klasse ist ein Projekt von doxs! in Kooperation mit ZDF/3sat, dem Deutschlandfunk Kultur, der Grimme-Akademie und der FSF Berlin. Es wird gefördert vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW. Bewerben können sich alle Filmemacher*innen, die sich an der aktuellen „Ab 18!“ Ausschreibung von 3sat beteiligen. Alle Informationen …

“Es wurde eine Grenze überschritten”

2021 präsentierte Robin Humboldt in der doku.klasse seinen Stoff  Only for the moment, konnte das Projekt jedoch nicht realisieren. Was die Gründe dafür waren, erzählt der Regisseur im Gespräch mit Aycha Riffi. A: Wie entstand Idee zu einem Film über Alex? Und was war deine Motivation dafür? R: Die Idee war, einen Langfilm zu machen, und lag schon ein paar Jahre zurück. 2016 haben wir Alex kennengelernt, einen jungen Mann, der in Stuttgart als Escort gearbeitet hat. Wir hatten damals den Plan, eine Art Milieustudie über männliche Prostitution zu drehen. Durch das Gerd Ruge Stipendium gab es die Möglichkeit, nach Stuttgart zu ziehen und dort in einer Anlaufstelle für Sexarbeiter*innen zu arbeiten. So lernten wir Alex kennen, der sofort aus der Gruppe herausstach. Er wirkte reifer, erwachsener, und Partys waren für ihn weniger zentral. Er war eher auf einer Sinnsuche und interessierte sich für Philosophie und Psychologie. Schnell wurde uns klar, dass er einer der Protagonisten werden könnte, auch, weil man mit ihm gute Gespräche führen konnte. Und dann haben wir Zeit investiert, um ein …

Ist die Zukunft schon da?

Wenn die Science Fiction den Status Quo überholt: Bei der Abschlusspräsentation der doku.klasse zeigte Katharina Pethke ihren neuen Film “Uncanny me”, der die schier endlosen Möglichkeiten der Digitalisierung auslotet.

Like Father, Like Son

Im Rahmen des Workshops zum Stoff Vaterland von Antje Schneider und Carsten Waldbauer lernt die doku.klasse die beiden Protagonisten des Dokumentarfilmes kennen: den heute 23 Jahre alten Günther (Günni) und seinen Vater Steffen. Anhand der ersten Filmausschnitte wird deutlich: es handelt es sich um eine ganz besondere Vater-Sohn-Beziehung. Mitten in Deutschland befindet sich ein zweites Amerika: die Ranch von Vater Steffen. Hier lernen Einsteiger das amerikanische Reiten und Fortgeschrittene üben sich darin, Rinder zu fangen. Günni und Steffen trainieren fast täglich das Reiten und das sogenannte Roping. Die beiden Männer leben bereits seit 10 Jahren ohne Günnis leibliche Mutter. Schon vor der Trennung lebte er vor allem nach dem Vorbild seines Vaters – ganz im Sinne eines freiheitliebenden Cowboys. Antje und Carsten möchten den Betrachter:innen  die Höhen und Tiefen der Beziehung zwischen Günni und Steffen zeigen. Denn die enge Verbindung der beiden birgt auch Konfliktpotenzial. Dass sich die Reibung zwischen den beiden Protagonisten auch mal zu einer leichten Rivalität steigern kann, sieht man vor allem an Szenen, in denen die beiden gemeinsam trainieren. Der Ton …