Autor: doxs!

Das grenzenlose Ich

Die doku.klasse öffnete während des doxs!-Festivals wieder die Türen ihres Ateliers. Mit Anja und Serjoscha und Mein letztes Video wurden zwei Filme gezeigt, die im Rahmen der aktuellen 3sat-Reihe „Ab 18!“ entstanden sind. Sie erzählen von Strategien der Selbstverwirklichung, zwischen denen Welten liegen.

Larger than life

„Das ist eine sehr, sehr starke Geschichte“, so das erste Feedback der doku.klasse zum Treatment von Joakim Demmer und Verena Kuri, „Die Tochter von …“. Eine junge Frau, deren Mutter von Menschenhändlern entführt wurde, als sie noch ein Kleinkind war. Und eine Großmutter, die in ihrem beharrlichen Kampf um Aufklärung kriminelle Netzwerke zu Fall brachte und zur Ikone der argentinischen Frauenrechtsbewegung wurde.

„Das war direkt so: Yo! Faust aufs Auge.“

Die doku.klasse zeigt sich beeindruckt von Katharina Pethkes Exposé „Dazwischen Elsa“ (AT). Das Gefühl, das der Text beschreibt, kennen viele in der Gruppe: Erwartungen prasseln auf einen ein, die Anforderung, etwas zu leisten und sich gleichzeitig selbst zu verwirklichen – Spaß machen soll das alles ja auch noch! Kein Wunder, dass dieser Druck bei der 20-jährigen Protagonistin Elsa zum Stillstand führt.

Gib mir fünf!

Die doku.klasse feiert Jubiläum. Ein Hoch auf die StipendiatInnen des fünften Jahrgangs:  Katharina Pethke, Christoph Rohrscheidt, Joakim Demmer und Verena Kuri Gleich zwei Regie-Duos konnten in der diesjährigen Ausgabe der doku.klasse mit ihren Stoffen überzeugen: Dazwischen Elsa (AT) sowie Die Tochter von… werden ab Oktober im Rahmen von Workshops mit Jugendlichen in Duisburg diskutiert. Der gegenseitige Austausch bietet den FilmemacherInnen die Chance, sich unmittelbar mit den Sehgewohnheiten junger Publika auseinanderzusetzen. Die Jugendlichen wiederum sind am künstlerischen Prozess beteiligt und erfahren aus erster Hand, wie ein Filmprojekt geplant und durchgeführt wird.

Die doku.klasse 2018 – Hunger auf Mehr

Die Ferienzeit neigt sich dem Ende zu – für die doku.klasse kein Grund zur Traurigkeit. Im Gegenteil: Frisch gestärkt aus der Sommerpause zurück haben sich sieben TeilnehmerInnen intensiv mit einer Shortlist der diesjährigen Bewerbungen beschäftigt. Wieder fiel die Entscheidung – trotz ausreichender Nervennahrung – nicht leicht. Unsere Praktikantin Linda hat den Auswahlprozess schriftlich festgehalten.

Szenen einer Nähe

Am 13. April 2018 wird in Marl die 3sat-Auftragsproduktion „Du warst mein Leben“ (DE 2017) von Rosa Hannah Ziegler mit dem Grimme-Preis ausgezeichnet. Wir gratulieren der doku.klasse-Stipendiatin herzlich! Und empfehlen die Filmkritik von unserem ehemaligen Praktikanten Marlon sowie das Radiofeature zum Film: „Was sagt mir Eleonore?“, nachzuhören beim Deutschlandfunk Kultur. 

Wir halten die Augen offen!

Aus vier doku.klasse-Jahrgängen sind bisher sechs Filme hervorgegangen, zwei befinden sich derzeit in Produktion. Auch dieses Jahr warten wir gespannt auf neue Stoffe, die unseren dokumentarischen Blick schärfen und zum Erkenntnisaustausch anregen. In Kooperation mit ZDF/3sat, Deutschlandfunk Kultur, der Grimme-Akademie und der FSF Berlin schreibt doxs! wieder ein Stipendiatenprogramm aus, das DokumentaristInnen dazu einlädt, ihre Projektideen gemeinsam mit jungen Menschen zu diskutieren. Bewerben können sich alle FilmemacherInnen, die sich an der aktuellen „Ab 18!“-Ausschreibung der Filmredaktion 3sat beteiligen. Anmeldeschluss ist der 1. Juni 2018. Nähere Infos zur Bewerbung gibt es hier. Wir freuen uns auf spannende Stoffvorschläge!

„Es ist total spannend, nur zuzuhören“

Rosa Hannah Ziegler hat im Rahmen der Kooperation zwischen der doku.klasse und Deutschlandfunk Kultur eine Hörstückfassung ihres Films „Du warst mein Leben“ realisiert. Entstanden ist eine intensive Hör-Reise der beiden Protagonistinnen Yasmin und Eleonore zueinander. Im Gespräch erzählt die Regisseurin, was sie am Tonschnitt faszinierte und warum für sie die Einschränkungen des Mediums Hörfunk teilweise eine größere Freiheit bedeuteten.

Rückblende: die Publikation zur doku.klasse 2017

Das Jahr 2017 hatte für den Dokumentarfilm einiges an Debatten zu bieten. Auch in Duisburg wurde heftig diskutiert – bei doxs! vornehmlich mit einem jungen Publikum. Nicht nur die Bilder auf der Leinwand sorgten für intensive Gespräche, sondern auch jene auf dem Papier.

Es bleibt offen

Eine Filmkritik von Jasmin Kreilos zu Kilian Helmbrechts „Einmannland“ (2017) – entstanden in der 3sat-Reihe „Ab 18!“ Was bewegt einen jungen Menschen dazu, freiwillig sechs Wochen lang auf einer einsamen Insel Vögel zu zählen? In Zeiten von Digitalisierung und ständiger Erreichbarkeit scheint dies wie ein Traum. Kilian Helmbrecht, gleichzeitig Regisseur und Protagonist, macht in „Einmannland“ genau diese Erfahrung. Im Frühjahr 2016 hat er auf der Nordseeinsel Scharhörn die Vogelpopulation gezählt und seine Erlebnisse mit der Kamera festgehalten.