Die Qual der Wahl
„Filme zu lesen“ ist ein von Medienpädagogen gern gebrauchtes Bild in der Vermittlung. In der doku.klasse wird diese Übersetzungsleistung zur wortwörtlichen Herausforderung: Noch vor dem ersten Bild tauchen junge Erwachsene in diejenigen Textwelten ein, die beschreiben, andeuten und versprechen, was als filmische Vision verwirklicht werden will. Keine leichte Aufgabe, aber eine, die die Teilnehmer der doku.klasse 2014 mit Vehemenz für sich einforderten. Und so mischten die Jugendlichen dieses Jahr auch bei der Auswahl der Stipendiaten mit. 35 Stoffe wurden zu der zweiten Auflage der doku.klasse eingereicht – 35 ganz unterschiedliche Herangehensweisen, dokumentarische Formen und Ästhetiken, Protagonisten und Geschichten. Die thematische Bandbreite der Stoffe reicht von der Planlosigkeit nach dem Abi über die Auseinandersetzung mit dem eigenen Körper bis hin zum Aufwachsen in Kriegsgebieten. Ebenso finden sich hochaktuelle Themen wie Flüchtlingspolitik oder Inklusion in den Projektvorschlägen wider. Im Mittelpunkt: junge Protagonisten und persönliche Geschichten mit Strahlkraft. Starke Stoffe provozieren starke Diskussionen. Es gab hitzige Debatten über Form und Inhalt, über minoritäre Themen und gesellschaftliche Relevanz, über die richtige Perspektive und vermeintliche Komplizenschaft mit den Protagonisten. Und …